„Göllsdorf hat noch viel Potenzial“
Reiner Hils ist neuer Ortsvorsteher in Göllsdorf
An der Spitze der Rottweiler Teilorte hat sich mit der letzten Kommunalwahl ein Generationenwechsel vollzogen. In gleich vier der sechs Ortschaften trat ein neuer Ortsvorsteher beziehungsweise erstmals auch eine neue Ortsvorsteherin ihr Amt am. Pressesprecher Tobias Hermann stellt sie in einer kleinen Artikelserie vor. Reiner Hils ist neuer Ortsvorsteher von Göllsdorf. Im Interview erzählt er von seinen Plänen und seiner Motivation, sich ehrenamtlich und zum Wohle der Bürger in der Kommunalpolitik zu engagieren.
Rottweil-Göllsdorf – Reiner Hils ist 62 Jahre alt, Gärtnermeister und Bauhofleiter bei der Stadt Trossingen. Mit der Kommunalpolitik ist er bestens vertraut, denn bereits seit 1989 engagiert er sich auf diesem Gebiet, ist insgesamt 17 Jahre Mitglied im Gemeinderat Rottweil, und 25 Jahre im Ortschaftsrat Göllsdorf. Von 2004 bis 2014 war Reiner Hils auch Mitglied des Kreistags. Was ist der Reiz, sich ehrenamtlich zu engagieren? „Alle Themen, die im Gemeinderat und Ortschaftsrat auf der Tagesordnung sind, die betreffen das eigene Leben unmittelbar und gehen eigentlich jeden an“, sagt er. Mitgestalten und Einmischen, das sei ihm wichtig. „Und ich habe über die Jahre auch gelernt, dass man vieles machen und erreichen kann, wenn man will“, sagt er.
Hils ist Göllsdorfer durch und durch. Er ist hier aufgewachsen und der Ort ist ihm bestens vertraut. „Man tut sich auch leichter, wenn man die Zusammenhänge kennt“, macht er deutlich. Göllsdorf sei perfekt aufgestellt mit Einkaufsladen, Friseuren, Zahnarzt, Arzt, Gastronomie, Kindergärten und Kinderkrippen, einer Grundschule, einem gut funktionierenden Vereinsleben und mehr. Dafür zu sorgen, dass diese gute Infrastruktur erhalten bleibt, das ist Reiner Hils ein Anliegen. „Doch wir haben auch noch manche Baustelle, die wir angehen sollten“, kündigt er an. Das sei zum einen die momentan ruhende Jugendarbeit. „Da müssen wir mal sehen, ob man da als Ortsvorsteher Impulse setzen kann“, sagt Hils. Und im Bereich Naturschutz gebe es ebenfalls noch eine Menge Potenzial. „Langweilig wird es uns in Göllsdorf jedenfalls nicht“, sagt er und lacht.
Auch das gesellschaftliche Leben gelte, es weiterzuentwickeln. Ein gutes Beispiel für gesellschaftlichen Zusammenhalt sei die Göllsdorfer Saukirbe. Hier sei das gesamte Dorf auf den Beinen und mit eingebunden. Das gelte es zu bewahren. Die Landesgartenschau werde vermutlich in den nächsten Jahren stark ins Zentrum der Planungen rücken. „Da müssen wir schauen, wie wir als Teilort auf dem Gelände präsent sein können. Ein Projekt oder Thema zu haben, das wäre schön. Uns auf der Landesgartenschau zu präsentieren, ist ganz wichtig“, ist Hils überzeugt. Zur Gesamtstadt würden die Teilorte unbedingt dazugehören. „Wir müssen gesamtstädtisch denken – über den eigenen Kirchturm oder Tellerrand hinaus“, macht der Ortsvorsteher deutlich. Hils sieht Göllsdorf als Profiteur der Landesgartenschau, da der Radweg von Gölldorf künftig bis in die Stadtmitte führe. „Das ist eine perfekte Anbindung an die Innenstadt“, freut er sich.
Auch die Weiterentwicklung des Teilorts liegt ihm am Herzen. Bauland sei hier einerseits Thema, doch ist es Reiner Hils auch wichtig, vom enormen Flächenverbrauch wegzukommen. „Da ist das Bauprojekt, vor dem Bahndurchlass von Rottweil her kommend ein gelungenes Beispiel für verdichtetes Bauen“, lobt er und betont, dass man mehr dieser Projekte brauche. Dass der Ort wächst, das gefällt ihm. „Die Lage von Göllsdorf ist ja auch traumhaft“, schwärmt er. Man habe super Naherholungsgebiete, sei aber auch schnell in Stuttgart, am Bodensee oder auf der Schwäbischen Alb und in der Kernstadt von Rottweil.
Zudem werde auch die Energieversorgung ein wichtiges Thema sein, sagt Hils mit Blick auf die geplante Photovoltaik-Anlage beim Hasler Hof, der auf Göllsdorfer Gemarkung liegt. Der Ortschaftsrat habe sich mit großer Mehrheit für das Vorhaben ausgesprochen. „Die Energiewende erfordert das“, macht er deutlich.
Das Ortschaftsratsgremium sei ein gutes Team. „Hier gab es bei der Wahl jetzt auch einen Generationswechsel. Aber ich habe das Gefühl, dass wir hier gut vorankommen“, sagt Hils. Die Zusammenarbeit mit Rottweil sei gut. „Aber man muss immer dranbleiben, damit man nicht vergessen wird“, sagt er. Auf seine Amtszeit und die damit verbundenen Aufgaben freut sich Reiner Hils.
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